VOM WASSERTURM ZUM WAHRZEICHEN

ARCHITEKTUR

Der 35 Meter hohe Kasinoturm diente zunächst als Wasserturm. 141 Stufen führten zu einem mit einer Balustrade umgebenen Turmumgang in 26,5 Meter Höhe. Von dort genoss man den weiten Blick über den umliegenden hügelreichen Hochwald. Es wird erzählt, dass die Terraingesellschaft der Gartenstadt, interessierte Käufer von Grundstücken auf den Turm einlud, damit sich diese ihren zukünftigen Grundbesitz von oben aussuchen konnten.

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In der Turmfassade über dem Eingang an der Nordseite ist die Skulptur eines Hirschkopfes mit einem echten Geweih in einem historischen Wappen eingelassen. Der erlegte Hirsch stammte aus dem damaligen kaiserlichen Hofjagdrevier bei Oranienburg.

Bei der Sanierung des Ensembles stellte sich heraus, dass die Hirschkopf-Skulptur ebenfalls in sehr schlechtem Zustand war. Sie wurde daher komplett saniert und das Originalgeweih konnte wieder aufgesetzt werden. Die Berliner Sparkasse unterstützte die Skulptur-Sanierung mit einer großzügigen Spende. Ebenso wurde die Restaurierung des Originalwappens als Hommage an das Frohnauer Denkmal durch die örtliche Steinmetzfirma Gebauer gespendet und fachgerecht durchgeführt.

Im Inneren des Turms befanden sich ein Druckwasserbehälter zur Versorgung des Bahnhofsgeländes und der angrenzenden Gebäude sowie ein Uhrwerksraum mit riesigen Zahnrädern und imposanten Bleigewichten. Diese waren Teil des Uhr- und Läutwerks für die an der Turmfassade nach allen vier Himmelsrichtungen zeigenden Uhren.

Über der Aussichtsplattform erhob sich der hohe, schmale Dachraum, dessen ursprünglich ziegelgedeckte Turmhaube später durch eine hochwertige Kupferdachhaut ersetzt wurde. An vier breiten und vier schmalen Seiten hatte er offene Rundbögen und darüber liegende Fenster. Sie dienten dem Läutwerk als Schallöffnung.

Das mit dem Kasinoturm über einen langgestreckten Verbindungsbau verbundene Kasino Frohnau beherbergte anfangs ein Wein-, Bier- und Kaffeerestaurant mit gediegen eingerichteten Räumen, Sälen und Terrassen sowie Wohnungen.

Über die Zeit etablierten sich im Erdgeschoss und im Sockelgeschoss Einzelhandelsgeschäfte. Im Erdgeschoss unter dem Turm verblieb die Gastronomie, in den Obergeschossen und zum Teil auch im Turm wurden Wohnungen eingebaut.